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Dirigent Witold Baczkowski (seit 2020)

Witold Baczkowski aEigentlich sollte Witold Baczkowski am 1. April dieses Jahres sein neues Amt als elfter Dirigent in der Geschichte des 135 Jahre alten Männergesangvereins „Lyra“ Wadersloh übernehmen, doch die weltweite Corona-Pandemie hat diese Pläne zunächst durchkreuzt: Doch am 1. September haben der Lippstädter Musiklehrer und die Wadersloher Sänger dann doch mit etwas Verspätung ihre gemeinsame (Proben-)Arbeit aufgenommen.
Der Wechsel im Dirigentenamt der „Lyra“ war notwendig geworden, weil Musikdirektor Johannes Tusch, ebenfalls aus Lippstadt, nach 13 Jahren zu Ende März auf eigenen Wunsch die musikalische Leitung der Wadersloher Sänger niedergelegt hatte. Baczkowski - ledig und Vater zweier erwachsener Töchter - unterrichtet an der Musikschule Lippstadt in den Fächern Horn, Trompete, Klavier sowie Keyboard und arbeitet auch als selbstständiger Musiklehrer.

Erfahrener Chorleiter und Bläser

Mit dem 1961 in Polen geborenen Musiker und Musiklehrer hat die „Lyra“ einen erfahrenen Männerchor-Dirigenten verpflichten können. Schließlich gibt der 58-Jährige, der an der Landesmusikakademie NRW in Heek die C-3-Prüfung für Chorleitung abgelegt hat, derzeit auch beim Männergesangverein Bökenförde (seit 2007) und beim Männerchor Frohsinn Liesborn (seit 2016) den Ton an. Zuvor fungierte er von 1996 bis 2010 als Dirigent des Lippstädter Männerchores und von Sängertreu Lippstadt. In Wadersloh ist der Baczkowski kein Unbekannter, denn – wie schon andernorts – leitete er im zweiten Halbjahr 2018 vertretungsweise auch den Kirchenchor St. Margareta.

Vielfältige Konzerttätigkeit

Von Haus aus ist der neue „Lyra“-Dirigent Hornist. Grundlage ist unter anderem ein entsprechendes Studium an der Musikhochschule in Detmold (1984 bis 1990) bei Professor Michael Hötzel mit dem Abschluss staatlich anerkannter Musikschullehrer und selbstständiger Musiklehrer. Kein Wunder, dass Baczkowski auch in verschiedenen Orchestern mitwirkt und derzeit den Posaunenchor Lippstadt (seit 2019) und das Salonorchester der Conrad-Hansen-Musikschule in Lippstadt leitet. Zudem zeichnet er für die Hanse-Horntage verantwortlich und ist Mitglied im Blechbläserquintett Hellwegblech - allesamt Funktionen, die eine vielfältige Konzerttätigkeit mit sich bringen.
In seinem Heimatland hat Baczkowski zunächst das Musikliceum in Posen (1976 bis 1978) und das Liceum in seinem Geburtsort Kozuchow (1978 bis 1980 mit Abschluss Abitur) besucht. Ein Studium an der Pädagogischen Hochschule in Grünberg (1981 bis 1982) sowie der Besuch der dortigen Höheren Musikschule (1976 bis 1981) in den Fächern Horn und Klavier rundeten seine Ausbildung ab.

 

Dirigent Johannes Tusch (2007 bis 2020)

Tusch 01Seit Anfang 2007 war Musikdirektor Johannes Tusch aus Lippstadt der zehnte Dirigent in der inzwischen 135-jährigen Geschichte des Männergesangvereins „Lyra“ Wadersloh. 1947 geboren, studierte er Kirchenmusik und Musikerziehung an der Staatlichen Hochschule für Musik in Dortmund und legte dort das Kantoren-A-Examen ab. Spezielle Orgelstudien führten ihn unter anderem zu Professor Dr. Michael Schneider und Professorin Marie Claire Alain. Seit 1972 ist Johannes Tusch Kantor in Lippstadt. Als Regionalkantor für das Dekanat Lippstadt hat er bis vor einiger Zeit die Kirchengemeinden in allen kirchenmusikalischen Angelegenheiten beraten. Im Frühjahr 2013 ist das von Tusch herausgegebene Paderborner Männerchorbuch mit geistlichen Liedern des 19. Jahrhunderts erschienen.

Nach mehrjähriger Lehrtätigkeit unter anderem an der Universität Siegen widmete Tusch sich ausgedehnter orgelsolistischer Tätigkeit. Der Lippstädter gab mehr als 700 Orgelkonzerte in fast allen europäischen Staaten und war mehrfach Solist bei internationalen Festivals. Er wirkte bei in- und ausländischen Funk- und Fernsehsendungen sowie mehreren Schallplatten mit Chor- und Orgelmusik mit. Johannes Tusch ist Gründer und Leiter der Orgeltage in Lippstadt. Zu verschiedenen Orgelbauprojekten wurde er als künstlerischer Berater hinzugezogen.

In zahlreichen Konzerten, geistlichen Abendmusiken und Liturgiefeiern hat er mit seinen Chören viele bedeutende Werke aufgeführt. „Meine besondere Liebe galt und gilt dabei auch den oft zu Unrecht vergessenen Schätzen der Kirchenmusik", sagt der 65-Jährige.  Für herausragende Verdienste im Chorwesen verlieh ihm die Arbeitsgemeinschaft deutscher Chorverbände mit Sitz in Köln die Titel "Chordirektor ADC" und "Musikdirektor". Im November 2015 zeichnete der Deutsche Chorverband den Lippstädter für 50 Jahre Chorleitertätigkeit mit einer goldenen Ehrennadel aus.

Kompositionen für Chor, Orgel und Orchester

Für den liturgischen Gebrauch schrieb Tusch etliche Kompositionen für Chor, Orgel und Orchester, die mehrfach im Rundfunk gesendet wurden. Zur tausendjährigen Wiederkehr der Heiligsprechung der Ida von Herzfeld im Jahre 1980 entstand sein Oratorium „Wir preisen deine Herrlichkeit“ zu Ehren der hl. Ida auf Texte von Prof. Dr. Dr. Friedrich Kienecker.

1967 übernahm Tusch die Leitung des Quartettvereins Rheingold sowie wenig später auch die des Männergesangvereins „Concordia“. Beide Vereine fusionierten dann zum „Lippstädter Männerchor“, mit dem Johannes Tusch ein überaus anspruchsvolles Repertoire erarbeitete.  Dazu gehörten unter anderem die großen Chorwerke von Franz Schubert ebenso wie Opernchöre von Mozart, Beethoven und Wagner. Auch im kirchenmusikalischen Bereich betrat er mit dem Männerchor Neuland.

Musikalische Akzente gesetzt

Nach der Übernahme der musikalischen Leitung des Männergesangvereins „Lyra“ Wadersloh fand im November 2007 das erste Konzert mit ihm in der Pfarrkirche St. Margareta Wadersloh statt. Auf dem Programm standen unter anderem Ludwig van Beethovens „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“, die Fest–Cantate „Preiset den Herrn“ von Anton Bruckner, „Entrata festiva“ von Flor Peeters, Franz Lizsts „Nun danket alle Gott“ sowie die Vertonung des 24. Psalmes „Hoch tut euch auf, ihr Tore der Welt“ von Christoph Willibald von Gluck. Wenige Wochen später wurde an gleicher Stelle die „Deutsche Messe“ von Franz Schubert in der ersten Männerchorfassung vom 8. Februar 1852 mit Begleitung von Hörnern, Posaunen, Pauken und Orgel aufgeführt.

Seitdem hat Johannes Tusch mit der „Lyra“ zahlreiche bemerkenswerte Konzertprojekte umgesetzt und besonders im Jubiläumsjahr 2010 für außergewöhnliche musikalische Akzente gesorgt. Besondere Beachtung hat unter anderem das zum 500. Reformationsgedenken im Jahr 2017 erarbeitete Konzertprogramm "Uns verbindet mehr, als uns trennt" gefunden, das gleich zweimal aufgeführt wurde. 2020 zog sich Johannes Tusch auf eigenen Wunsch zurück. Er würdiger Abschied war Corona-bedingt noch nicht möglich, soll aber noch erfolgen - ob mit dem zuletzt geplanten Konzert "Lieblingsstücke", ist noch offen.

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